Eine Operation bringt Ihren Körper an seine Grenzen und stellt einen bedeutenden Einschnitt in Ihrem Leben dar. Im Anschluss an den Eingriff müssen Sie – schnellstmöglich wie schonend – wieder auf die Beine kommen und in die Lage versetzt werden, Ihren Alltag seelisch und körperlich zu meistern.
Ob nach einem Bandscheibenvorfall, einem Kreuzbandriss oder einem Meniskusschaden – die Physiotherapie nach der Operation steht vor der Herausforderung, Ihnen die Funktionsfähigkeit Ihres Körpers wiederzugeben, indem sie Ihre Muskeln kräftigt, Beweglichkeit aufbaut und sowohl Ihr Herz- Kreislaufsystem als auch Ihren Gleichgewichtssinn stabilisiert.
Vor der Operation ist nach der Operation: Gut vorbereitet durch Ihren Physiotherapeuten!
Aber halt! Je nach Art der Operation können wir auch vorher bereits gemeinsam aktiv werden. Denn idealerweise starten wir mit den Übungen nicht erst dann, wenn der Eingriff erfolgt ist: Einige Tage vor dem OP-Termin stehen wir Ihnen bereits zur Seite. So korrigieren wir bereits im Vorfeld Schonhaltungen, um Ihre Agilität aufrecht zu erhalten. Während dieser Prehabilitation werden Ihre Muskeln gestärkt und Ihre Beweglichkeit gefördert, damit Ihr Körper bestmöglich mit der Operation zurechtkommt.
Das vorbereitende Training ist vielseitig einsetzbar: Beispielsweise stellt es für Krebspatienten eine gute Methode dar, um späteren Nebenwirkungen, die die Operation mit sich bringt, standzuhalten. Auch sinnvoll ist eine vorbereitende Physiotherapie im Vorfeld größerer Operationen wie der Integration einer künstlichen Hüfte oder eines künstlichen Kniegelenks.
Das Schwierigste überstanden – jetzt schlägt die Stunde der Nachbehandlung
Nachdem alles gut verlaufen ist, heißt es nun: Am Ball bleiben! Schließlich möchten Sie so schnell wie möglich die Einschränkung genauso wie die Schmerzen loswerden, um im Alltag wieder so richtig durchstarten zu können.
Was erreichen wir genau mit der Physiotherapie im Anschluss an die OP?
- Ihre Muskulatur wird gestärkt
- Sie gewinnen Ihre Beweglichkeit zurück
- Die Wundheilung erfährt Unterstützung
- Ihre Koordination wird optimiert
- Sie gewöhnen sich wieder an die Belastung des Alltags
Dies sind vernünftige Ziele, aber es hört sich auch ein wenig so an, als würde alles kurz, knackig und eher schmerzvoll statt schmerzlos ablaufen. Machen Sie sich keine Sorgen: Es ist der Job des Physiotherapeuten, den Aufbau der Beweglichkeit so zu steuern, dass es nicht zu einer Überlastung kommt und dieser im korrekten Verhältnis zu den Heilungsphasen steht. Letztendlich soll die Physiotherapie auch dazu beitragen, Schmerzen zu reduzieren und sie nicht erzeugen.
Alles zu seiner Zeit – Behandlung immer im Einklang mit der Wundheilung
Direkt nach der Operation ergibt eine starke Reizung der betroffenen Körperregion keinen Sinn. Die eingesetzten physiotherapeutischen Methoden orientieren sich stets an den Wundphasen. Allerdings sollte ebenso ausgeschlossen sein, dass Gelenke und Muskeln gar keine Belastung erfahren – jeder Tag bedeutet einen Abbau der Kraft in der entsprechenden Muskelpartie von etwa 3%.
Dennoch gilt es in den ersten fünf Tagen im Anschluss an die Operation, die Behandlung komplett auf die Linderung Ihrer Schmerzen sowie auf die Wundheilung zu fokussieren. Hier kommen lediglich leicht belastende Massagen, eine Lymphdrainage oder Kälte- bzw. Wärmeanwendungen in Frage. Hier geht es in erster Linie um den Rückgang der Schwellung, die Entspannung verhärteter Muskeln, die Förderung der Durchblutung und insgesamt um eine Beschleunigung der Heilung.
Auf die Akutphase folgt die Proliferationsphase. Diese dauert bis etwas zum 21. Tag nach der OP. In dieser Zeit setzt der Physiotherapeut den Bewegungsapparat erstmals wieder einer vorsichtigen und schmerzlosen Belastung in Form sich wiederholender, kleiner Trainingsmuster aus. Auch hier steht die Wundheilung noch eindeutig im Vordergrund.
Bis zum 60. Tag nach der Operation steigert sich die Beanspruchung hinsichtlich des Schwierigkeitsgrades bis zu dem Punkt, an dem die vollständige Beweglichkeit abgefragt wird. Diese Phase, die mit einer alltagstauglichen Nutzung der Funktion endet, bezeichnet der Fachmann als Konsolidierungsphase.
Zu guter Letzt wird das Gewebe nochmals für den Alltag gefestigt: Durch gezielte Reize lernt die Körperregion, wieder mit der tagtäglichen Belastung zurechtzukommen.
Von der Nachbehandlung zur Vorsorge – mit regelmäßigem Training bleiben Sie beschwerdefrei
Wie Sie sehen, gehen wir mit System vor, und Sie müssen zu keinem Zeitpunkt befürchten, dass durch zu hartes Training wieder kaputt gemacht wird, was gerade erst repariert wurde. Die neu gewonnene Kraft und regelmäßiges Training unter Anleitung lassen Sie die Strapazen der Operation schnell vergessen. Kehrt die Beweglichkeit zurück, hat sie stets gute Laune im Gepäck und Sie gehen Ihren Tag mit Freude an, weil Sie sich wohlfühlen.
Damit das auch so bleibt, empfehlen wir Ihnen, im Rahmen einer von Ihrem Arzt verordneten Physiotherapie weiterhin auf unseren Rat zu setzen. Denn dauerhafte Übung lässt Sie Ihren Alltag weiterhin mühelos meistern!
Trend Physiotherapie
Ihr Team aus der Physiotherapiepraxis in München Trudering